Uhrenratgeber

Automatikuhr im Handumdrehen richtig aufziehen

von Zeitlounge Redaktion - 12 Oct, 2023

Automatikuhr Schritt für Schritt aufziehen

Um Ihre Automatikuhr richtig aufzuziehen, sollten Sie sich an einen ruhigen Ort begeben, an dem Sie Ihre Uhr auf eine saubere und ebene Fläche legen können. Gehen Sie dann wie folgt vor: 

  1. Lösen der Krone: Wenn Ihre Uhr eine verschraubte Krone hat (das ist bei vielen Taucheruhren der Fall), müssen Sie diese zunächst gegen den Uhrzeigersinn lösen. Drehen Sie die Krone vorsichtig, bis sie sich löst. Bei Uhren ohne verschraubte Krone kann dieser Schritt übersprungen werden.
  2. Krone herausziehen: Ziehen Sie die Krone mit Sorgfalt gegen den Uhrzeigersinn heraus. Sie sollten einen leichten Widerstand spüren, wenn Sie die Krone in die erste Position ziehen.
  3. Aufziehen der Uhr: Drehen Sie die Krone Richtung Uhrzeigersinn, um das Uhrwerk aufzuziehen. Halten Sie die Uhr dabei leicht schräg, damit Sie die Krone nicht überdrehen. Sie sollten spüren, wie die Krone beim Aufziehen langsam Widerstand leistet. Dabei ist die Aufzugsfeder zu Beginn entspannt, bevor sie die erzeugte Energie durch den Handaufzug über den Rotor speichert.
  4. Prüfen der Gangreserve: Halten Sie die Uhr an Ihr Ohr und hören Sie auf das Ticken des Uhrwerks. Hören Sie ein gleichmäßiges Ticken, ist die Uhr richtig aufgezogen. Die meisten Automatikuhren haben eine Gangreserve von 36 bis 48 Stunden.
  5. Schieben Sie die Krone zurück: Drücken Sie die Krone vorsichtig in ihre ursprüngliche Position. Wenn Ihre Uhr eine verschraubte Krone hat, denken Sie daran, sie fest gegen den Uhrzeigersinn zu drehen, um sie zu sichern.
  6. Tragen der Uhr: Legen Sie die Uhr an Ihr Handgelenk und genießen Sie das Tragen. Aufgrund der Bewegung des Handgelenks bleibt die Uhr im normalen Betrieb durch die kinetische Energie immer aufgezogen.
  7. Regelmäßiges Tragen: Tragen Sie Ihre Automatikuhr regelmäßig, damit sie stets aufgezogen bleibt. Wenn Sie die Uhr längere Zeit nicht tragen, sollten Sie sie alle paar Tage aufziehen.
Crown on mechanical watch - detailed view 2

Automatikuhr mit Uhrenbeweger aufziehen

Sie möchten Ihre Uhr nicht selbst aufziehen, aber nach längerer Zeit wieder am Handgelenk tragen? Bei längeren Standzeiten können Sie Ihre Uhr von einem Uhrenbeweger automatisch aufziehen lassen. Dies empfiehlt sich vor allem, wenn Sie die Uhr als Wertanlage oder Sammlerstück aufbewahren oder mehrere Uhren besitzen. Der Uhrenbeweger hält das automatische Uhrwerk in Bewegung, indem er die natürliche Bewegung des Handgelenks simuliert und die Uhr in eine kontinuierliche, sanfte Schwingung versetzt. Dadurch wird verhindert, dass die Uhr durch ihre gespeicherte Energie stehen bleibt, sodass sie stets die korrekte Uhrzeit anzeigt. Außerdem bleibt die Gangreserve erhalten und die Uhr ist sofort wieder einsatzbereit.

Die Verwendung eines Uhrenbewegers ist vor allem dann sinnvoll, wenn Ihre Automatikuhr über mehrere Komplikationen oder Funktionen verfügt, denn er sorgt dafür, dass alle Funktionen in einem einwandfreien Zustand bleiben. Beachten Sie jedoch, dass nicht jeder Uhrenbeweger des entsprechenden Herstellers für jede Automatikuhr geeignet ist, da die Richtung der Bewegung und die Geschwindigkeit variieren können. Tragen Sie Ihre Uhr trotz Uhrenbeweger von Zeit zu Zeit, damit sie für eine akkurate Zeitanzeige in gutem Zustand bleibt und ihre Ganggenauigkeit behält.



 

5 Tipps für eine lange Lebensdauer Ihrer Automatikuhr

Automatikuhren ziehen sich im Vergleich zu manuellen Uhren mit Handaufzug zwar von selbst auf, aber mit ein paar Tipps und Tricks können Sie das Beste aus Ihrer automatischen Uhr herausholen. So verlängert sich die Lebensdauer nicht nur durch regelmäßiges Tragen, sondern auch durch die Aufbewahrung in einer Uhrenbox. Beachten Sie außerdem die folgenden fünf Punkte, um Ihre Uhr auch zu besonderen Anlässen in gutem Zustand zu halten:

  1. Schonendes Aufziehen: Beim Aufziehen von Uhren sollten Sie sanften Druck ausüben, um Schäden am Aufzugsmechanismus zu vermeiden. Drehen Sie die Krone, bis Sie einen leichten Widerstand spüren.
  2. Serviceintervalle einhalten: Lassen Sie Ihre Uhr alle drei bis fünf Jahre von einer professionellen Fachkraft warten, um die verbaute Technik sowie Verschleißteile zu überprüfen und die Schmierung zu erneuern.
  3. Schutz vor Stößen und Stürzen: Achten Sie darauf, Ihre Uhr vor Stößen und Stürzen zu schützen, da diese bei hektischen Bewegungen das Uhrwerk beschädigen können. Entfernen Sie die Uhr vor körperlichen Aktivitäten, die eine Gefahr darstellen könnten.
  4. Temperaturkontrolle: Extreme Temperaturen, sei es Hitze oder Kälte, können die Uhrwerke beeinflussen. Vermeiden Sie es, Ihre Uhr längere Zeit extremen Temperaturen auszusetzen und achten Sie bei Wasser darauf, wie wasserdicht Ihr Exemplar ist.
  5. Vermeiden von Magneten: Halten Sie Ihre Automatikuhr von Magneten fern, da starke Magnetfelder die Genauigkeit beeinträchtigen können.

Fazit

Automatikuhren sind nicht nur zeitlose Alleskönner, wenn es um die korrekte Zeitanzeige geht, sondern auch komplexe Uhren, was das Uhrwerk und den Aufzugsmechanismus betrifft. Auch wenn sie sich scheinbar wie von selbst aufziehen, brauchen Automatikuhren mit der Zeit und bei längerem Stillstand einen kleinen Anstoß, um wieder in Gang zu kommen. Ob Krone, Rutschkupplung oder andere mechanische Kleinteile – achten Sie beim Aufzug von Hand immer auf eine saubere und glatte Oberfläche, damit Ihre Armbanduhr keinen Schaden nimmt. So können Sie diese mit nur wenigen Griffen wieder aufziehen.

Häufig gestellte Fragen

Kann eine automatische Uhr überzogen werden?

Nein, eine Automatikuhr kann nicht überzogen werden, da in den meisten Uhren eine Rutschkupplung eingebaut ist. Das Aufziehen erfolgt durch die natürliche Bewegung des Handgelenks – im Gegensatz zu Quarz- oder Handaufzugsuhren. 

Wie oft muss ich meine Automatikuhr aufziehen?

Ziehen Sie Ihre Automatikuhr vor dem ersten Tragen auf und wiederholen Sie diesen Vorgang alle zwei bis drei Monate. Wurde die Uhr längere Zeit nicht getragen, sollte sie vor dem ersten Tragen erneut aufgezogen werden.

Wie lange dauert das Aufziehen einer Automatikuhr?

Das eigentliche Aufziehen der Uhr dauert nur wenige Minuten. Danach muss sie erst wieder aufgezogen werden, wenn die Gangreserve auf null gesunken ist. Powermatic-Uhren verfügen beispielsweise über eine extra lange Gangreserve von über 80 Stunden, in denen die Uhr nicht bewegt werden muss.